Schillingsfürst | Nach dem wärmsten Februar der Wetterhistorie stand der März dem nur wenig nach: Mit einem Temperaturmittel von 6,75 Grad lag der Monat nur 0,09 Grad hinter dem Spitzenreiter aus dem Jahr 1981 und reihte sich auf Position 3 der wärmsten Märzmonate seit 1945 ein. Dazu war der Monat etwas zu trocken bei einem leichten Mehr an Sonnenschein.
Besonders die Tage waren jetzt mit einem Mittelwert von 12,8 Grad so mild, dass sie nur noch vom März 2014 (13,4°) überboten werden. Auffallend dabei, dass die Nächte über dem Erdboden nur 0,1 Grad milder als üblich waren. Der Frühlingsauftakt bescherte zahlreiche weitere Bestmarken und Beinaherekorde: Mit 22 Nächten, in denen der Tiefstwert zwischen Null und plus 5 Grad lagen, wurden die Bestmarken aus den Jahren 1967 und 1999 egalisiert. Bisher waren 24 Vegetationstage in den Jahren 1977 und 1997 das Maß der Dinge; heuer waren es schon 26 Tage und damit elf Tage mehr als üblich. Dazu kommen neuen Bestmarken unter dem Boden: Die Minimumtemperatur in einer Bodentiefe von einem Meter lag bei 6,6 Grad (bisher 2007: 5,8 Grad); das Maximum erbrachte 8,0 Grad (bisher 2023: 7,5 Grad). Schließlich wurde fünf Zentimeter unter der Bodennarbe ein Tiefstwert von 5,3 Grad gemessen; dieser war bisher immer kälter und kam 2007 mit 4,9 Grad dem jetzigen Wert am nächsten. Alle drei bisherigen Bodenrekorde wurden geradezu pulverisiert. Der März war jetzt schon der siebte zu warme Monat in Folge und nur das Jahr 2007 begann noch unwesentlich milder als 2024. Die kälteste Nacht brachte am 9.3. nur ein Minimum von minus 3,1 Grad; nur 1994 war die kälteste Märznacht noch milder (minus 2,1 Grad). Ferner wurden jetzt nur zwei Tage mit einer dünnen Eisschicht auf den ruhenden Gewässern beobachtet; nur 1997 war es noch ein Tag weniger gewesen. An elf Tagen lag jetzt die Höchsttemperatur über der 15-Grad-Marke; das gab es erst drei Mal noch öfter (1953, 1972 und 2014). 25 Märztage waren jetzt wärmer als üblich; nur fünf Tage waren etwas zu kalt.
Mit 42,1 Liter Niederschlag brachte der März nur 63 Prozent des Solls oder 25 Liter zu wenig. Nach dem Krieg gab es aber auch schon 25 noch trockenere Märzmonate. An 13 Tagen regnete es; an drei Tagen mischte sich Graupel darunter. Zum 16. Mal seit 1945 gab es keinen einzigen Tag mit ausschließlich Schnee und zum 8. Mal gab es im ersten Frühlingsmonat keinen einzigen Tag mit einer Schneelage. Auch Hochwasser blieb völlig aus.
Dafür schien die Märzsonne 149,3 Stunden lang (trotz Saharastaub!); das sind 14 Prozent oder 18 Stunden mehr als üblich. Sonnigster Tag war dabei der 20. März mit elf Stunden und drei Minuten Sonnenschein. Nur zwei Tage blieben ohne einen Sonnenstrahl (vier Tage weniger als üblich). Noch weniger sonnenscheinlose Tage gab es zuletzt 1953 und 2014 (nämlich nur einen Tag). Neben zwei heiteren wurden zehn trübe Tage gezählt. Auch war der Monat eher windschwach. Die stärkste Böe wurde mit 60,8 km/h am 23. des Monats gemessen; vier Tag vorher kam der Wind nicht über 15,8 km/h hinaus. Nur an acht Tagen wurde jetzt Windstärke sechs erreicht. Dabei wurde der häufigste Südost-Wind seit 2001 beobachtet und mehr Wind aus Süden blies nur im vergangenen Jahr.
Titelbild: Brunnen in Rothenburg © Klaus Görtz I Fotos im Text: Krokusse © Sandra Lieb I Nördlinger Tor in Dinkelsbühl © Klaus Görtz
ø-Temperatur
6,7 C°
dritt wärmster März nach dem Krieg
Niederschlag insgesamt
42,1 Liter
+ 25 Liter weniger als üblich
.
Sonnenschein
149,3 Stunden
ein plus von 18 Stunden
Stärkste Windboe
60,8 km/h
am 22.. März 2024