Schillingsfürst | Wären die Niederschläge der letzten Märztage nicht gewesen, so wäre dieser Monat in fast jeder Beziehung völlig normal ausgefallen. So aber summierten sich die Niederschläge auf 90,1 Liter und machten den Monat um 35 Prozent oder 23 Liter zu nass. Das kommt der Natur aber sehr zu Gute, war es doch der erste zu nasse Monat seit September letzten Jahres und der erste zu nasse März seit acht Jahren.
Noch mehr Niederschlag war in diesem Monat zuletzt 2007 (91,6 Liter) gefallen; nach dem letzten Krieg hat es aber auch schon 14 noch nassere Frühlingsauftaktmonate gegeben. Niederschlagsreichster Tag war jetzt der 8. des Monats mit allein 21,2 Liter Regen und Schnee gewesen; das ist die höchste Tagesmenge in einem März seit 2015 (damals 23,2 Liter). Nur 21 Märztage waren bisher seit 1945 noch nasser ausgefallen. Statt wie üblich an 16 Tagen regnete und schneite es jetzt an 21 Tagen; mehr Niederschlagstage wurden zuletzt 2006 (22 Tage) gezählt. An vier Tagen fiel ausschließlich Schnee; an fünf Tagen Regen und Schnee gemischt. Mit elf Graupeltagen wurde die Bestmarke aus 2021 sogar egalisiert. Es wurden noch 13 (statt 9) Tage mit einer Schneelage beobachtet; davon aber acht Tage, an denen nur noch Schneereste lagen. An acht Tagen fiel Neuschnee; maximal vier Zentimeter am 15. des Monats. Auch wurden schon zwei Gewittertage beobachtet; mehr gab es nur 2015 (3 Tage). Die weiteren Niederschlagsmengen: Feuchtwangen (99 Liter), Dinkelsbühl (94), Rothenburg (87) und Schlusslicht Wörnitz mit 78 Litern. An sechs Tagen bildete sich an der Altmühl ein Hochwasser der Stufe 1 aus. An zwei Tagen regierten Blitz und Donner.
Überraschend war der Monat mit einem Temperaturmittel von 5,4 Grad um ein Grad zu mild. Schuld daran sind zahlreiche warme Nächte in den wenigen milden Perioden. Es war der wärmste März seit 2019 (damals 5,9 Grad) und der 19.wärmste nach dem Krieg. Über den Monatszeitraum hinweg zählte man zwölf Frosttage mit Luftfrost (drei Tage weniger als üblich) und 17 Bodenfrosttage (minus vier Tage). Noch weniger Bodenfrost wurde zuletzt 2002 (14 Tage) beobachtet. Eistage mit Dauerfrost gab es keine mehr, wenngleich der 4. März mit plus 0,4 Grad als Maximum nicht weit davon entfernt war. Die Temperaturspanne reichte von minus 5,7 Grad am 12. des Monats (am Erdboden minus 10,1 Grad) bis plus 18,7 Grad am 18. März als wärmstem Tag. 18 Märztage waren zu mild; zwölf Tage zu kalt. Direkt über dem Erdboden wurden bei einer mittleren Tiefsttemperatur von minus 1,1 Grad die mildesten Märznächte seit 2007 (damals minus 0,2 Grad) protokolliert. Für eine neue Bestmarke reichte es in einer Bodentiefe von einem Meter: Hier wurde mit einem Maximum von 7,5 Grad die höchste Temperatur seit Beginn der Messungen im Jahre 1951 abgelesen (bisher 2017: 7,4 Grad). Noch an zwölf Tagen bildete sich eine dünne Eisdecke auf den ruhenden Gewässern aus.
Trotz der vielen Wolken schien die Märzsonne immerhin 128,9 Stunden lang; das sind zwei Prozent oder drei Stunden weniger als üblich; es war der trübste März seit 2018 (damals 102 Stunden). Zum Vergleich: Im Rekord-März des Vorjahres schien die Sonne 247 Stunden lang. Heuer reichte es nur an vier Tagen für mehr als zehn sonnige Stunden; im Vorjahr waren es 17 Tage. Dem standen jetzt fünf Tage ohne Sonne gegenüber. Neben drei heiteren wurden jetzt elf trübe Tage gezählt, Im Schnitt schien die Sonne 4,16 Stunden pro Tag. Darüber hinaus war der Monat sehr windig; dabei blies der Wind so häufig aus Süden, wie noch nie seit Messbeginn. An 15 Tagen wurde Windstärke 6 erreicht; davon an fünf Tagen Windstärke 8. Die maximale Spitzenböe wurde am Ultimo mit 84,6 km/h in Feuchtwangen und 109 km/h in Ohrenbach (= Windstärke 11 – orkanartiger Sturm) gemessen.
Fotos © Heinz Meyer
ø-Temperatur
5,4 C°
1,0 C° zu mild
ø-Niederschlag
90,1 Liter
35% oder 23 Liter zu viel
.
Sonnenschein
128,9 Stunden
- 2% oder 3 Stunden weniger als üblich
Stärkste Windböe
109,0 km/h
am 31. März 2023 in Ohrenbach