Heimkommen | Newsblog

Wetterrückblick

» Wetterrückblick Januar 2023 «

06. Februar 2023 | Wetterrückblick|0|

Schillingsfürst | Der Januar legte einen fulminanten Wärmestart ins neue Jahr hin, bis es dann nach der Monatsmitte doch noch leicht winterlich wurde. Am Ende war der Monat mit einem Temperaturmittel von plus 2,4 Grad um zweieinhalb Grad zu warm, obwohl das letzte Monatsdrittel sogar 0,9 Grad zu kalt war. Der wärmste Januar seit 2018 nimmt zusammen mit dem Jänner 1993 Platz neun der wärmsten Januarmonate seit Messbeginn ein. Es war der vierte zu warme und zu trockene Monat in Folge. 

Frühling Anfang Januar 2023

Bislang lag der absolute Temperaturrekord für den ersten Monat des Jahres bei 15,1 Grad aus dem Jahre 1991; nun liegt der Neujahrstag 2023 mit 15,7 Grad an der Spitze. Es war erst der zweite Januartag mit einem Maximum über der 15-Grad-Marke. Andererseits lag der Monatstiefstwert bei minus 9,9 Grad am 21. des Monats; am Erdboden sogar bei minus 15,1 Grad. Dort war es die kälteste Januarnacht seit sechs Jahren. Dem stand die Neujahrsnacht mit einem Minimum von plus 8,6 Grad gegenüber; der 8.wärmsten Januarnacht nach dem Krieg. Allein vier der bislang 16 wärmsten Januarnächte wurden jetzt in 2023 protokolliert. Über den Monatszeitraum hinweg notierte man zehn Eistage mit Dauerfrost (einer mehr als üblich), dazu 17 Frosttage (minus vier Tage) und 23 Tage mit Bodenfrost (minus eins). Ferner wurden schon neun Vegetationstage errechnet; nur zum Jahresauftakt 1993, 2007 und 2018 gab es mehr dieser warmen Tage. Das extrem milde Wetter zum Jahresbeginn führte auch zu Rekordwerten im Bodeninneren. So wurde in einer Tiefe von zehn Zentimetern mit einem Maximum von 9,0 Grad der Rekord aus dem Vorjahr egalisiert und in einer Bodentiefe von einem Meter die Bestmarke von 7,2 Grad aus dem Januar 2007 mit 7,5 Grad richtiggehend pulverisiert. Auch lag das Minimum in dieser Tiefe mit 5,2 Grad nur im Januar 2007 höher (6,2 Grad). 19 Januartage waren jetzt zu warm; elf Tage zu kalt. In der zweiten Monatshälfte bildete sich noch an 16 Tagen eine dünne Eisschicht auf den ruhenden Gewässern. 

Überall zu trocken

An einem Januartag konnte man vom Hesselberg bis zu den Alpen sehen.

Bei 38,5 Liter lag die Niederschlagsspende des Monats; diese war 46 Prozent oder um 33 Liter zu trocken. Der trockenste Januar seit 2020 war einer der fünf trockensten in den vergangenen 25 Jahren. Obwohl sechs Niederschlagstage mehr als üblich, nämlich 24 Tage,  beobachtet wurden, brachte der 14. Januar als niederschlagsreichster Tag des Monats nur eine maximale Tagesmenge von 5,8 Litern. Ein noch niedriger Wert wurde im letzten halben Jahrhundert nur 1997 (5,5 Liter) gemessen. Statt wie üblich an 17 Tagen lag jetzt nur an 15 Tagen etwas Schnee. Das Maximum wurde mit acht Zentimetern am 23. Januar erreicht. Es war einer der fünf schneeärmsten Januarmonate der vergangenen 20 Jahre. Auch andernorts war es viel zu trocken: Dinkelsbühl (32,5 Liter), Feuchtwangen (26,0 Liter), Wörnitz (25,7 Liter) und Schlusslicht Rothenburg ob der Tauber mit 24,2 Litern. 

Ein Minus gab es auch beim Sonnenschein. Der neunte zu trübe Jänner in den letzten elf Jahren brachte es nur auf 33,3 sonnige Stunden. Zur Norm fehlten 35 Prozent oder 18 Stunden. 16 Tage blieben ohne einen Sonnenstrahl; der 17. Januar war mit sechs Stunden und zehn Minuten der sonnigste Tag. In Sachen Luftdruck wurde mit 986,1 Hektopascal zur Monatsmitte der niedrigste Januarwert seit 2015 (damals 974,5 hPa) festgehalten. Darüber hinaus war der Monat eher windschwach und bescherte die stärkste Böe mit 58,7 Kilometern in der Stunde am vorletzten Tag des Monats. Ein noch niedrigerer Wert steht zuletzt 2011 (52,9 km/h) zu Buche; erstmals seitdem wurde auch keine Windstärke acht erreicht. Dabei blies der Wind so selten aus Südosten, wie seit 16 Jahren nicht mehr. 

Heinz Meyer

Bild im Text links: Anfang Januar sah es schon extrem nach Frühling aus © Heinz Meyer | Bild im Text rechts: Ausnahme Foto Alpenblick © Tobias Engelhardt
Titelbild: Blick vom Kardinalsgarten aufs winterliche Umland. © Sandra Lieb

 


Icon Durchschnittstemperatur
Ø-Temperatur
2,4°
2,5° zu mild


Icon Niederschlag
Niederschlag
38,5 Liter
46,0 % zu trocken


Icon Sonnenscheindauer
Sonnenstunden
33,3 Stunden
35% unterhalb der Norm


Icon Schneedecke
Höchste Schneedecke

8 cm
am 23. Januar 2023


Teilen: