Schillingsfürst | Der vergangene Februar war jetzt schon der fünfte zu trockene Monat in Folge. Insgesamt fielen 27,1 Liter Regen und Schnee, das sind 57 Prozent oder 36 Liter zu wenig. Trotzdem zählte man seit Kriegsende schon 16 noch trockenere Winterabschlussmonate. Der maximale Tagesniederschlag lag bei 4,6 Liter am 5. und 25. des Monats; nur selten waren es noch weniger.
Nichtsdestotrotz zählte man 15 Tage mit Niederschlag (einer weniger als üblich); aber nur sieben Tage mit mehr als einem Liter. Statt an 18 Tagen beobachtete man heuer nur an 14 Tagen eine Schneelage; davon an drei Tagen nur Schneereste. Der 26. Februar brachte mit sechs Zentimetern die größte Schneehöhe; in den vergangenen 15 Jahren lag dieser Wert nur im Vorjahr (2022: 2 cm) noch niedriger. In dem schneearmen Monat wurde erstmals seit 2014 keine Hochwasserlage notiert. Die weiteren Niederschlagsmengen: Dinkelsbühl (30,3 Liter), Rothenburg (26,1 Liter), Feuchtwangen (26,0 Liter) und Schlusslicht Wörnitz mit 21,7 Litern.
Bei einer Mitteltemperatur von plus 1,8 Grad war der Monat 1,1 Grad zu mild. Es wurden 19 Tage mit Bodenfrost (drei Tage weniger als üblich), 18 Frosttage (minus zwei) und nur ein Eistag mit Dauerfrost (minus fünf Tage) protokolliert. Dazu gesellten sich 17 Tage mit einer Eisdecke auf den ruhenden Gewässern und acht Vegetationstage. Die Temperaturspanne lag zwischen milden 16,6 Grad am 22. Februar und eisigen minus 11,7 Grad am 9. des Monats (am Boden sogar minus 15,7 Grad). Nach der Monatsmitte lag die nächtliche Tiefsttemperatur an drei Tagen in Folge nicht unter plus fünf Grad, das hat es zuvor nur in drei Jahren noch öfter gegeben (2002, 2004 und 2020). Völlig aus der Reihe fielen dagegen die Temperaturen im Bodeninneren: Dort wurden neue Allzeit-Rekordwerte von 6,0 Grad in einer Bodentiefe von 50 Zentimetern (bisher 2016: 5,8 Grad) und in einem Meter von 6,2 Grad (bisher 2007: 6,1 Grad) gemessen.
Der Monat war darüber hinaus sehr sonnenscheinreich. Mit 115,2 Stunden wurde das Soll um 44 Prozent oder 35 Stunden überboten. Es war der siebte zu sonnige Februar in Folge und der 7.sonnigste nach dem Krieg. Nur drei Tage blieben ohne einen Sonnenstrahl; das gab es noch weniger nur in den Jahren 1959, 1990 und 2008. Dafür schien die Sonne jetzt an siebenTagen länger als acht Stunden. Der Monatsletzte war mit einer Sonnenscheindauer von neun Stunden und 42 Minuten der sonnigste Tag des Monats. Neben sechs heiteren wurden zwölf trübe Tage notiert. Das Windmittel lag bei 12,2 Kilometer pro Stunde, wobei der 18. Februar mit 68,4 km/h (in Ohrenbach 78 km/h) die stärkste Windböe seit dem Juli letzten Jahres bescherte. An zwölf Tagen wurde Windstärke sechs und an zwei Tagen Sturmstärke acht erreicht. Windstille herrschte so oft, wie seit 2007 nicht mehr.
Bild im Text links: Die Frühjahrsblüher entfalteten ihre Blütenpracht | Bild im Text rechts: Selbst ein erster Löwenzahn wagte sich schon aus der Deckung © Heinz Meyer
Titelbild: Anfang Februar schien oft die Wintersonne © Heinz Meyer
Ø-Temperatur
1,8°
1,1° zu mild
Niederschlag
27,1 Liter
57,0 % oder 36 Liter zu wenig
Sonnenstunden
115,4 Stunden
44% oder 35 Stunden zu viel
Stärkstes Windboe
68,4 km/h
am 18. Februar 2023 in Ohrenbach