Schillingsfürst | Trotz einer markanten Kälteperiode in der zweiten Monatshälfte, in der es im Schnitt sechs Grad zu kalt war, schloss der April dank Temperaturrekorden in der ersten Monatshälfte mit einem Temperaturmittel von 9,1 Grad noch um 0,3 Grad zu mild ab. Es war trotz allem der wärmste April seit 2020 und der achte zu warme Monat in Folge. Ansonsten war der launische Monat ein wenig zu nass und zu trübe.
Der April begann extrem warm: So wurde am 8. des Monats mit einer Höchsttemperatur von 27,7 Grad ein neuer absoluter Wärmerekord für die erste Aprilhälfte aufgestellt. Es war darüber hinaus der 4. wärmste Apriltag der Historie. Diesem schloss sich am Monatsletzten mit 27,2 Grad gleich der 5. wärmste Apriltag nach dem Krieg an. Drei der zehn wärmsten Apriltage fanden in 2024 statt. Dem stand am 9. des Monats bei einem Minimum von 12,1 Grad die 5.wärmste Aprilnacht seit 1945 gegenüber. Erstmals seit 1949 wurden jetzt wieder drei Nächte mit einem Tiefstwert über 10 Grad notiert. Eine Rekordtemperatur wurde in einer Bodentiefe von einem Meter gemessen: Hier lag die tiefste Monatstemperatur bei 7,7 Grad; bislang war es immer kälter. Am nächsten kam noch der April 2017 mit 7,4 Grad. Über den ganzen Monat hinweg wurden 10 (statt 14) Tage mit Bodenfrost, 5 (statt 6) Tage mit Luftfrost, 10 (statt 5) warme Tage über 20 Grad und schon drei Sommertage (plus 2) mit einem Höchstwert von 25 Grad oder mehr gemessen. Mehr Sommertage im April gab es nur 1968 (4 Tage) und 2018 (5 Tage).
Statt wie üblich an 13 Tagen fiel heuer an 15 Tagen Niederschlag; davon an sieben Tagen mit Schnee oder Graupel. Das ist ein neuer Rekord, waren doch bislang sechs Schneeregentage in den Jahren 2006 und 2008 das Maß der Dinge. Weil gleich an zwölf Tagen mehr als ein Liter Niederschlag fiel – mehr solche Tage gab es zuletzt 2008 (19 Tage) – summierte sich die Monatsmenge auf 66 Liter, was einem Plus von 42 Prozent oder 20 Litern entspricht. Der dritte zu nasse April in Folge rangiert auf Platz 24 der nassesten Aprilmonate seit 1945. Niederschlagsreichster Tag des Monats war dabei der 9. April mit 11,3 Litern. Es wurden schon vier Gewittertage beobachtet; Vergleichbares war nur 1966 der Fall. Noch ein Gewitter mehr wurde 2014 gezählt. Der Monat kam ohne Hochwasser aus; die geringste Luftfeuchte lag bei 25 Prozent.
Beim Sonnenschein ergab sich mit 174,8 Sonnenstunden ein leichtes Defizit von sechs Prozent oder 11 Stunden. Im Schnitt schien das Fixgestirn während 5,71 Stunden pro Tag. Sonnigster Tag war dabei der Ultimo mit 12 Stunden und 29 Minuten, während ein Tag gänzlich ohne Sonne auskommen musste. Bisher gab es in sechs Jahren keinen einzigen sonnenscheinlosen Tag. Dem standen jetzt acht Tage mit mehr als zehn Sonnenstunden gegenüber. Neben drei heiteren wurde acht trübe Tage in die Statistik eingetragen.
In den vergangenen 20 Jahren war nur der April 2019 noch etwas windiger als der jetzige. Gleich an zwei Tagen wurde Sturmstärke 8 notiert; noch mehr stürmische Tage gab es in den letzten zwei Jahrzehnten nur 2019 (3 Tage). Zur Monatsmitte wurde eine Spitzenböe von 76,7 km/h gemessen. Nur 14 Apriltage waren seit 1945 noch stürmischer dahergekommen. Dafür blies der Wind jetzt so häufig aus Südwest, wie seit 1979 nicht mehr und so selten aus Nord, wie es seit 1998 nicht mehr der Fall war.
Titelbild: Weiher in der nähe der Eberstmühle Schillingsfürst © Sandra Lieb I Fotos im Text: Blütenmeer in Dinkelsbühl & Sonnenschein in Geslau © Julia Ploch;
ø-Temperatur
9,1 C°
0,3 C° zu warm
Niederschlag insgesamt
66,0 Liter
20 Liter zu viel
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Sonnenschein
174,8 Stunden
11 Stunden zu wenig
Stärkste Windboe
76,7 km/h
am 15. April 2024