Die Preise für Lebensmittel steigen immer weiter an, die Tomaten aus Holland schmecken nur nach Wasser und die Erdbeeren aus Spanien haben keine gute Ökobilanz: Für den Anbau von Obst und Gemüse im eigenen Garten gibt es heutzutage viele Gründe. Wer auf der Suche nach alten Sorten ist, wird im Einzelhandel aber leider oft nicht fündig. Eine Alternative bieten sogenannte Saatgutbibliotheken, die immer häufiges althergebrachtes Saatgut zum Tausch bieten. Sie unterstützen so die Vermehrung von sortenreinem, samenfesten und gentechnikfreiem Saatgut, fördern die Pflanzenvielfalt und helfen dabei, das Saatgut anderenfalls nicht mehr verfügbarer Sorten zu erhalten.
Aber wie funktioniert das und welche Rolle spielt die Bibliothek Feuchtwangen dabei? Die Idee stammt ursprünglich aus den USA, wo es bekanntermaßen viel gentechnisch verändertes Saatgut gibt. Umweltinitiativen haben sich mit der Einrichtung von »Seedlibraries« darum bemüht, die traditionelle Sortenvielfalt zu bewahren.
Das Prinzip von Saatgutbibliothek ist dankbar einfach: Interessierte können kostenlos sortenreines Saatgut - zum Beispiel von Kräutern, Wildblumen oder Gemüsesorten - in der Bibliothek auswählen und »ausleihen«. Das Saatgut wird zuhause im Garten, Balkonkasten oder Topf ausgesät. Über den Sommer kann sich der Hobbygärtner dann an seinen blühenden Blumen freuen und im Herbst das Gemüse oder die Kräuter ernten. Die Samen werden anschließend gesammelt und getrocknet. Danach bringt man einen Teil davon, sorgfältig in kleinen Papiertütchen verpackt und mit dem Inhalt sowie dem Erntedatum beschriftet, zurück in die Bibliothek. Dieses Saatgut kann dann wieder von anderen Gärtnern »ausgeliehen« und angebaut werden. Daher ist es wichtig, dass viele Samen wieder in die Saatgutbibliotek zurückfließen oder auch Saatgutspenden vorbeigebracht werden. Damit aus den Samen einer Tomate oder einer Gurke wieder die gleiche Pflanze wachsen kann, muss das Saatgut samenfest sein, dass bedeutet, dass die Pflanzensamen geerntet werden können und bei der nächsten Aussaat in der Regel den gleichen Ertrag erzielen.
Wer Spaß am Aussäen von Pflanzen hat, wird ab sofort in der Stadtbücherei in Feuchtwangen fündig: Unter dem Motto »Hier keimt nicht nur der Lesespaß« wurde im Eingangsbereich ein liebevoll dekorierter Tisch rund um das Thema Garten aufgebaut, auf dem das Saatgut ausliegt.
Wer außerdem noch neue Inspirationen für den Garten sucht oder auf der Suche nach einem neuen DIY-Projekt ist, wird hier garantiert fündig: »365 Tage Hochbeet«, »Plastikfrei Gärtnern«, »Steingärten und Trockenmauern« sind einige Beispiele für Bücher rund um das Thema Garten, die ausgeliehen werden können, um neue Inspirationen für das heimische Gartenparadies zu bekommen.
Wir wünschen dir viel Spaß beim Stöbern in der Stadtbücherei Feuchtwangen, beim Gärtnern, Ernten und Tauschen des Saatguts!
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Dienstag: 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr und 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Mittwoch: 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Donnerstag: 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Freitag: 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr und 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr
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