Schillingsfürst | Über weite Strecken war der Februar in diesem Jahr mild, niederschlagsreich und trübe. Am Ende wurde es trockener und nach einer Sturmperiode kam auch noch die Sonne heraus, die am Monatsletzten mit zehn Stunden und 32 Minuten den sonnigsten Februartag der Witterungsgeschichte bescherte, wurde die alte Bestmarke doch erst von zwei Jahren (10:30 h) aufgestellt.
Bei einem Temperaturmittel von 3,5 Grad und einer positiven Abweichung von 2,8 Grad erlebte die Region den 9. wärmsten Winterabschluss, der schon wie ein März daher kam. 24 Tage waren zu warm; nur vier Tage zu kalt. Am Ende zählte man 13 Frosttage (sieben weniger als üblich) und 19 Tage mit Bodenfrost (minus drei Tage). Dauerfrost blieb Fehlanzeige; normal sind sechs so genannte Eistage.
Der kälteste Tag des Monats brachte ein Temperaturmaximum von 3,2 Grad; nur 2020 lag dieses noch um ein Zehntel Grad höher. Auch lag das Tagesmittel der Temperatur an 27 Tagen über dem Gefrierpunkt; lediglich 1961 gab es noch einen solchen Tag mehr. Die milde Witterung ließ nur an 13 Tagen eine dünne Eisdecke auf den ruhenden Gewässern zu; was in der Summe zum geringsten Eisdeckenmittel seit Beginn dieser Messungen im Jahr 1996 führte.
Über den ganzen Monat hinweg regnete und schneite es an 19 Tagen (drei Tage weniger als sonst). Dabei kam auf der Frankenhöhe eine Niederschlagsspende von 65,6 Litern zusammen, was einem Plus von drei Prozent oder zwei Liter entspricht. Dabei fiel an elf Tagen Regen und Schnee gemischt, was einen neuen Rekord darstellt, lag doch die alte Bestmarke vor zwei Jahren bei zehn Tagen.
Auch wurden zwei gewittrige Tage beobachtet; mehr Blitz und Donner gab es nur 2020 (sieben Tage). Im schneeärmsten Februar seit 14 Jahren lag die maximale Schneehöhe bei zwei Zentimetern am Monatsersten; 2008 waren es nur 0 cm durchbrochen. Die Niederschläge führten an 13 Tagen zu einem Hochwasser der Stufen eins bis zwei. Die höchste Luftfeuchtigkeit zum Nachmittagstermin betrug 92 Prozent (wie schon 2001); nie war sie niedriger.
Dagegen war der Februar fast so sturmumtost wie vor zwei Jahren: An acht Tagen (wie zuletzt 2004) wurde Sturmstärke 8 erreicht, wobei die maximale Spitzenböe am 18. des Monats in Feuchtwangen 97,6 km/h erreichte; in Ohrenbach waren es sogar 115 Kilometer pro Stunde (= orkanartiger Sturm). Vor zwei Jahren wurden in Feuchtwangen 106,3 km/h notiert. Dabei wurde jetzt erstmals seit 15 Jahren kein Nordwind beobachtet, während der Südwestwind so häufig, wie seit 1968 nicht mehr blies.
Bleibt zum Schluss der Blick auf den Sonnenschein: Das Fixgestirn schien 94,2 Stunden vom Himmel, was ein Mehr von 18 Prozent oder 14 Stunden bedeutet. Der sechste zu sonnige Februar in Folge bescherte am Ultimo mit zehn Stunden und 32 Minuten den sonnigsten Februartag der Historie nach dem Zweiten Weltkrieg. Es war erst der fünfte Februartag mit einer Sonnenscheindauer über zehn Stunden. Fünf Tage blieben ohne einen Sonnenstrahl; neben vier heiteren wurden zehn trübe Tage gezählt.
Fotos © Heinz Meyer
ø-Temperatur
3,5 C°
= 2,8 °C wärmer als üblich
Höchste Temperatur
13,9 C°
am 18. Februar 2022
Kälteste Nacht
- 6,3 °C
am 12. Februar 2022 (am Boden bis - 9,8 °C)
Sonnigster Tag
10:32 Stunden
am 28. Februar 2022
Sonnenstunden
94,2 Stunden
= 118 Prozent
Höchste Schneedecke
2 Zentimeter
am 01. Februar 2022
Regenreichster Tag
20,6 Liter
am 06. Februar 2022
Niederschlag
65,6 Liter
= 103 Prozent