» Ein Rückblick auf Sonnenschein und Wind im Jahr 2022 «

Schillingsfürst | Nur 28 Stunden fehlten und das Jahr 2022 wäre auch noch das sonnenscheinreichste der hiesigen Wetterhistorie gewesen. So liegt 2003 weiter vorne. Aber 2141,4 Stunden bedeuten ein Plus von 23 Prozent oder 404 Stunden mehr als die Norm. Erst zum dritten Mal schien die Sonne mehr als 2000 Stunden in einem Jahr. So liegt 2022 in dieser Rangliste hinter 2003 und noch vor 2020 auf Platz zwei. 

Zum Vergleich: Im Vorjahr schien das Fixgestirn satte 312 Stunden weniger als in 2022. Das lag vor allem daran, dass jetzt nur die Monate Januar, September und Dezember geringfügig zu trübe ausgefallen waren; dem standen neun zum Teil extrem sonnenscheinreiche Monate gegenüber. So waren vor allem der März und der gesamte Sommer so sonnig, wie nie zuvor. Erstmals wurde im Sommer in einer Jahreszeit die 900-Stunden-Schallmauer überboten. Dies hatte zur Folge, dass innerhalb eines Jahres erstmals mehr als 100 Tage mit einer Sonnenscheindauer von zehn oder mehr Stunden gezählt wurden. Es waren genau 108 Tage; der bisherige Rekord aus dem Jahr 2020 stand bei 97 solchen Tagen.

Daraus resultieren zwei weitere Bestmarken: An 52 Tagen (bisher 2020: 51 Tage) schien die Sonne mindestens zwölf Stunden und an 19 Tagen (bisher 2020: 18 Tage) sogar 14 Stunden oder länger. Dem standen nur 51 Tage gegenüber, an denen sich das Fixgestirn überhaupt nicht am Himmel zeigte. Letzteres kam nur in zwei Jahren noch seltener vor: 2008 waren es 46 Tage und 2019 exakt 50 Tage, an den kein Sonnenstrahl die Erde erreichte. Im Schnitt zeigte sich die Sonne 5,87 Stunden pro Tag am Firmament. Dabei ragten der 2. und 3. Juli mit allein 15 Stunden und 29 Minuten Sonnenschein heraus; noch sonniger war es zuvor nur am 14. Juni 2021 (sieben Minuten mehr) gewesen. Am Ende wurden für das Jahr 2022 genau 71 heitere Tage notiert; mehr waren es zuvor nur 2003 (86 heitere Tage) gewesen. Dem standen jetzt 109 trübe Tage gegenüber. 

In Sachen Wind war 2022 ausgesprochen windarm. In den letzten 15 Jahren war der Wind im Mittel nur im Vorjahr noch windschwächer. An 108 Tagen wurde Windstärke sechs, an zwölf Tagen Sturmstärke acht und an zwei Tagen Sturmstärke zehn erreicht. Die stärkste Windböe wurde dabei am 18. Februar mit 97,6 Kilometer pro Stunde (km/h) gemessen; dem stand am 30. Oktober der windschwächste Tag gegenüber, der es lediglich auf eine Windspitze von 9,7 km/h brachte. Mehr Ostwind als im vergangenen Jahr war zuvor nur 2018 beobachtet worden. 

Heinz Meyer

Foto im Text links: Herbstsonne bei Ohrenbach. Foto im Text rechts: Auch in Feuchtwangen brannte die Sonne gnadenlos @ Heinz Meyer
Titelbild: Sonne über einem Maisfeld im Naturpark Frankenhöhe @ Sandra Lieb