Seit 1990 veranstalten zahlreiche Organisationen, die sich dem Weltverband der Gästeführer angeschlossen haben, jährlich am 21. Februar bzw. rund um diesen Tag den »International Tourist Guide Day«. Seit 1999 hat der BVGD ihn auch in Deutschland etabliert und bietet jedes Jahr im Februar kostenfreie Sonderführungen an. Dabei macht der Verband auf das Berufsbild des Gästeführers, deren Professionalität und Engagement sowie deren Leistung Menschen mit Kultur, Geschichte und Sehenswürdigkeiten vertraut zu machen, aufmerksam. Das Motto, unter dem der Weltgästeführertag steht, wechselt von Jahr zu Jahr und lautet 2024 »Straßen, Gassen, Brücken, Plätze«. Ein schöner Wahlspruch, denn Straßen, Gassen, Brücken und Plätze schlagen Verbindungen zwischen Orten und Menschen, zwischen Natur und Kultur, zwischen der Geschichte und der Gegenwart. Auch in der Region an der Romantischen Straße wird der Weltgästeführertag gefeiert: Dinkelsbühl und Rothenburg ob der Tauber laden anlässlich dieses Ereignisses zu zahlreichen kostenlosen Führungen ein, die Einheimische und Touristen gleichermaßen begeistern werden. Die Führungen bieten gerade für langjährige Bewohner der Region die Gelegenheit, die eigene Stadt aus einer neuen Perspektive zu entdecken und noch nicht gewusst Informationen zu erfahren.
DINKELSBÜHL 17. FEBRUAR UND 18. FEBRUAR 2024
Dinkelsbühl startet am Wochenende rund um den 17. und 18. Februar mit fünf Veranstaltungen rund um das Thema »Straßen, Gassen, Brücken, Plätze« – und davon gibt es in der ehemaligen Reichsstadt natürlich mehr als genug. Trotzdem bleiben auch für Einheimische und Besucher einige Fragen offen, auf die nun endlich eine Antwort gegeben wird!
1. Stadtführung durch die historische Altstadt
Rund um das Münster St. Georg, dem Weinmarkt mit seinen malerischen Giebelhäusern, die Stadtmühle und den Bäuerlinsturm dreht sich die Führung am 17. und am 18. Februar 2024 jeweils um 11: 00 Uhr ab dem Haus der Geschichte. In dem rund eine Stunde dauerten Spaziergang werden die alten Zeiten lebendig werden: Auf einem unterhaltsamen Gang durch die Altstadt erfahren die Teilnehmer Geschichten und Anektoden von zertifizierten Gästeführen, die nebenbei auch noch Informationen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zum Besten geben.
2. Faszination Dinkelsbühl- Reise in eine bewegte Vergangenheit
Wer schon immer mal das Haus der Geschichte mit einer tollen Führung besuchen wollte, hat am 17. Februar von 14:00 bis 15:00 Uhr die Chance dazu: Dinkelsbühl gilt als »eines der am besten erhaltenen, spätmittelalterlichen Stadtgebilde Deutschlands.« Auf einem Rundgang durch das Museum widmen sich die Gästeführer der Spurensuche der über 800 Jahren alten Geschichte der ehemaligen Reichsstadt. Was war die ihre Bedeutung, wie kam die Stadt zu Wohlstand und was war eigentlich im Dreißigjährigen Krieg los? Die Führung durch das »Haus der Geschichte« erzählt auf packende Weise von diesen längst vergangenen Tagen, vom Aufstieg der Stadt, ihrer inneren Zerrissenheit und ihrem Niedergang, außerdem erzählt sie von den Menschen, ihrem Glück oder Unglück in Zeiten von Krieg und Frieden.
3. Schauspielführung- von Henkern, Söldnern und anderen Spießgesellen
Diese Stadtführung ist ein kleines Theaterstück: Am 17. Februar von 15:00 bis 16:30 Uhr findet am eine Führung zur Stadtgeschichte unter dem Titel »Von Henkern, Söldnern und anderen Spießgesellen«, statt. Es geht darum, Dinkelsbühls bewegte Geschichte kennenzulernen und mit kleinen Theaterszenen durch das 17. Jahrhundert zu reisen. Mätressen, Hebammen, Söldner, Ratsherren und Henker streiften durch die verwinkelten Gassen der Stadt und nehmen die Teilnehmer mit in längst vergangene Zeiten. Welcher dieser Charaktere einen bei der Führung begleitet und am Ende in das Reich des Scharfrichters, das Rothenburger Tor, mitnehmen wird, ist noch eine Überraschung. Treffpunkt ist für diese Führung das Münster St. Georg, am Marktplatz 1.
4. Themenführung »Von Mauern und Türmen umgeben«
Du hast dich schon immer gefragt, wie eigentlich die vielen Türme und Tore heißen, die schon von weitem nach Dinkelsbühl locken? Dann begib dich auf die Themenführung »Von Mauern und Türmen umgeben« und bekomme einen Eindruck von der Vielfalt der mittelalterlichen Befestigungsanlagen und der Stadtmauer, die die Altstadt noch immer vollständig umschließt. Früher kamen den Türmen und Toren eine große Bedeutung zu, denn sie schützten in den Zeiten des 30- Jährigen Krieges die Stadt vor feindlichen Angriffen. Auf dem Rundgang am 18. Februar von 14:00 bis 15:30 Uhr ab dem Touristik Service erfahren die Teilnehmer viel Wissenswertes aus der Vergangenheit und der Zukunft der Stadtmauer.
5. Streife gehen - Wache halten - Verteidigen: Der Wehrbürger Hans Eberlin erzählt aus seinem Leben
Bei dieser 90-minütigen Themenführung am 18. Februar von 15:00 bis 16:30 Uhr werden die Besucher auf eine Zeitreise ins 14. Jahrhundert mitgenommen: In Folge der Selbstverwaltung der Reichsstädte, gehörte es zu den Pflichten des selbstbewussten Bürgertums »Wehr- und Schutzdienste« zu leisten. Bei diesem Rundgang mit »Hans Eberlin« wird zum einen die Tätigkeit des Wehrbürgers eindrücklich erklärt, außerdem spielt aber natürlich die Stadtbefestigung eine wichtige Rolle! Treffpunkt ist hier der Touristik Service am Altrathausplatz 14.
ROTHENBURG OB DER TAUBER 24. FEBRUAR UND 25. FEBRUAR 2024
Mit einer Fülle von Aktionen laden elf Rothenburger Gästeführer zu interessanten, eigens ausgearbeiteten und noch dazu kostenfreien Sonderführungen ein. An zwei Veranstaltungstagen präsentieren sie insgesamt fünf Programmpunkte zu verschiedenen Themen und Bereichen, die deshalb ganz besonders sind, weil sie sonst so nicht angeboten werden.
1. Unterwegs im »Kappenzipfel« – Die Spitalgasse entlang in den Spitalhof
Diese Führung von Ruth Pianka, Helga Grund und Peter Noack dreht sich, wie es der Name schon vorrät, um den »Kappenzipfel«, der Stadtbereich zwischen Ruckesser, Spitaltor und Kobolzeller Tor. In einem kurzweiligen circa 50-minütigen Spaziergang wird erläutert woher der lustige Name kommt, wer sich dort im Laufe der Jahre angesiedelt hatte und wann der Kappenzipfel zusammen mit der Spitalgasse den südlichen Teil der innerstädtischen Verkehrsachse gebildet hat. Im Spitalhof, einst das soziale Herz der Reichsstadt, erfahren die Teilnehmer außerdem mehr über die zahlreichen Gebäude und deren unterschiedlicher Nutzung. Diese interessante Führung findet am 24. Februar 2024 von 14:30 bis 15:20 Uhr statt, der Treffpunkt ist hier die Gaststätte Landwehr am Turm in der Spitalgasse 1 in Rothenburg ob der Tauber.
2. Stadtbauern, Gassen und Geschichten
Die Führung »Stadtbauern, Gassen und Geschichten« führt die Teilnehmer ins vergangene Jahrhundert: Damals ging es in allen Bereichen der Stadt noch recht bäuerlich zu und ein Beispiel hierfür ist die Hofstatt, in der Stadtbauern ihren Wohnsitz hatten. Die Versorgung der Bevölkerung erfolgte hauptsächlich aus dem landwirtschaftlich genutzen Umland, der Landwehr. Die Güter wurden auf den verschiedenen Plätzen in der Stadt gehandelt, wovon heutzutage noch viele Namen wie der Schweinemarkt, der Milchmarkt oder die Schranne zeugen. Wer über diese spannende Zeit noch mehr erfahren möchte, dem sei die Führung am 25. Februar 2024 von 13:00 bis 14:00 Uhr ans Herz gelegt. Der Treffpunkt ist hier auf Höhe des Prinzhotels, Hofstatt 3.
3. Drive-in-Church- die Durchfahrt in der St.Jakobs- Kirche
Vielleicht bist du schon einmal mit dem Auto oder zu Fuß unter der St.-Jakobs-Kirche hindurch gefahren und hast dich gefragt warum die städische Gasse mitten durch die Kirche führt? Anwort hierauf bekommst du am 25. Februar 2024 von Pfarrer Dr. Oliver Gußmann von 11:00 bis 11:40 Uhr. Er erläutert die Geschichte der Kirche, mit ihren Kunstschätzen liegt am Schnittpunkt von Klingengasse und Klostergasse in Rothenburg. Der Schwerpunkt liegt hier auf den Jahren 1453 und 1471, als der die Straße überbrückende Westchor mit der Heilig-Blut-Kapelle errichtet wurde. Im Inneren nimmt man die seltsame Bauweise aber kaum wahr: Oben steht der Heilig-Blut-Altar, unten neben der Durchfahrt die sogenannte »Heiltumskammer«, die für die Führung extra geöffnet wird.
4. Quer über den Marktplatz - Highlights der Jahrhunderte
Am Anfang war eine gerodete Fläche, dann enstand eine Burg, diese Burg wurde zur Stadt und in ihrer Mitte: Der Marktplatz - Mittelpunkt Rothenburgs. Wunderschön eingerahmt wird er heutzutage vom Rathaus mit seiner Renaissance-Fassade, dem St. Georgsbrunnen, dem Fleischhaus, der Ratstrinkstube und auf der östlichen Seite von den imposanten Bürgerhäusern. Durch die ganzen Epochen hindurch bildet er den Platz für spannende Legenden und Geschichten von Bürgermeistern oder Königen. Einen Rundumblick durch die Geschichte und einen Einblick in jedes Jahrhundert der ehemaligen Reichtsstadt verschaffen euch am 25. Februar von 14:30 bis 15:15 Uhr Elke Wedel und Andreas Mendel. Der Treffpunkt für diese Führung ist an den Rathausarkaden.
5. Aufgedeckt
Bei der Führung »Aufgedeckt«, die ebenfalls am Sonntag den 25. Februar 2024 von 15:30 bis 16:15 stattfindet, erfahren Teilnehmer mehr über interessante Funde in und unter der Burggasse, dem Heringsbronnergäßchen, dem Kirchhof, der Judengasse und der Galgengasse. Treffpunkt mit den Führern Karin Bierstedt, Antonia Nakamura und Robert Frank ist in der Burggasse auf Höhe des Heringsbronnergäßchens.
Alle Führungen finden zwar kostenfrei statt, aber es wird eine Spende für die Anschaffung eines Schaubilds zur Darstellung des historischen Stadtkerns erwünscht. Weitere Informationen erteil Camilla Ebert unter der E-Mail Adresse camilla-ebert@conmoltogusto.de oder unter der Telefonnummer 09861 8379 oder der Verein der Rothenburger Gästeführer unter der E-Mail Adresse claulinni@gmx.de.
Wir wünschen dir viele neue Informationen, unterhaltsame Führungen und zwei super abwechslungsreiche Wochenenden!